In der ruhigen Bucht von Kotor, gegenüber der edlen Stadt Perast, schwebt ein fast wundersamer Anblick: eine kleine Insel, gekrönt von einer blau gewölbten Kirche, die aus dem Wasser selbst zu sprießen scheint.
Die Legende: Wie alles begann
Die Geschichte führt uns zurück zum 22. Juli 1452. Der Legende nach fanden zwei Seefahrerbrüder aus Perast eine Ikone der Jungfrau Maria auf einem kleinen Felsen, der aus dem Wasser ragte. Sie sahen es als göttliches Zeichen. Die Bürger von Perast schworen daraufhin, an genau dieser Stelle eine Kirche zu errichten. Über 200 Jahre lang versenkten sie alte Schiffe und warfen Steine ins Meer, um langsam die künstliche Insel zu schaffen, die wir heute sehen.
Die lebendige Tradition: Die Fašinada
Jedes Jahr bei Sonnenuntergang am 22. Juli findet eines der einzigartigsten Feste Europas statt, die Fašinada. Eine Prozession geschmückter Fischerboote verlässt Perast, und die Männer an Bord werfen Steine ins Wasser um die Insel, um symbolisch die Befestigung ihrer Fundamente fortzusetzen.
Die Schätze in der Kirche
Die Kirche ist eine Schatzkammer der Kunst, aber ihr wertvollstes Artefakt ist ein Wandteppich, der von Jacinta Kunić-Mijović gestickt wurde. Sie wartete 25 Jahre lang auf die Rückkehr ihres geliebten Kapitäns vom Meer und webte während dieser Zeit ein Meisterwerk aus Seide, Silber, Gold und auch aus Fäden ihres eigenen Haares, das mit der Zeit von golden zu silbern wurde.
Wie man Unsere Liebe Frau von den Felsen besucht
Kleine Taxiboote legen ständig von der Uferpromenade in Perast ab. Die Fahrt dauert weniger als 5 Minuten und kostet zwischen 5 und 10 Euro pro Person (hin und zurück).